Meine Trainingsreise nach China
Mein Name ist Jonas Foglszinger und ich bin 19 Jahre alt.
Dass ich nach China gehen und Kung Fu trainieren würde, war für mich schon seit längerem klar. Die letzten zwei Jahre meiner Schulzeit verbrachte ich also auch damit mir eine passende Schule herauszusuchen. Als beste Anlaufstelle dafür empfand ich, wie die meisten anderen auch, das Internet. Nachdem ich mir mehrere Schulen bzw. ihre Webseiten angesehen hatte, entschied ich mich für die Yuntai Mountain International Culture and Martial arts School.
Wichtig war mir dabei vor allem, dass ausreichend Informationen sowie die Möglichkeit weitere Fragen zu stellen, zur Verfügung standen.
Schliesslich hatte ich alles organisiert und flog am 25.07.2013 (ca.1 Monat nach Abschluss meines Abiturs und 3 Tage nach meinem 19.Geburtstag) nach China. Dort angekommen wurde ich wie versprochen vom Schulleiter persönlich am Flughafen abgehohlt und ohne Probleme zur Schuhle transportiert, wo ich um 3 Uhr morgens ankam.
Den nächsten Tag war für mich noch kein Training, da ich insgesamt seit etwa 60h wach war. Dann ging es aber auch für mich richtig los: Erst mal musste ich mich entscheiden ob ich Kung Fu, Tai qi oder Sanda trainieren wollte, wobei in meinem Fall die Entscheidung für Kung Fu schon gefallen war.
Morgens hiess es von jetzt an früh aufstehen (5:40 Uhr erstes Training).
Zu einem nicht unerheblichen Teil besteht das Training hier, aus Laufen. Und nein ich meine nicht Gehen sondern Joggen. Davon abgesehen trainiert man hier Akrobatische übung wie z.B. den Rückwerts Salto, Kicks oder eben Kung Fu mit allem was dazu gehört.
Beinahe das gesamt Training findet dabei im Freien statt.
Mit der Fertigstellung der neuen Schule wird im nächsten Jahr gerechnet.
Vor allem die erste Woche ist extrem hart. Wer keinen Muskelkater bekommt, der hat definitiv etwas falsch gemacht. Da ist abends jeder froh, wenn er sich nach dem Training in sein Zimmer zurückziehen und ausruhen kann.
Im Sommer kann das jedoch ganz schön schwierig werden. Bei normalerweise über 30C im Zimmer sowie einer nicht gerade geringen Luftfeuchtigkeit kann eben nicht jeder schlafen.
Eine weitere wichtige Sache wäre dann wohl das Essen. Wie im China Restaurant ist es nicht gerade. Meiner Meinung nach ist es hier in der Schule eigentlich recht gut. Es schmeckt und man bekommt kein Durchfall davon (Achtung Restaurants sind nicht inklusive).
Problematischer ist die Vielfalt. So besorgt sich quasi jeder hier Haferflocken und Milch um zumindest morgens eine alternative Mahlzeit zu haben (oder eben zwischen durch).
Zusätzliche Stoffe wie z.B. Magnesium, Kalzium, oder eine Mischung wie “Frubiase” sind ebenfalls eine überlegung wert. An sonsten muss man in erster Linie Motivation mitbringen, dann kann es hier jeder schaffen. Natürlich sind gute Konditionen und gewisse Vorkenntnisse besser aber auch ohne diese ist alles möglich.
Vorkenntnisse in der chinesischen Sprache sind definitiv hilfreich und meiner Meinung nach zu empfehlen. Wer Kung Fu Unterricht nimmt, bekommt zwar einen der beiden englisch sprechenden Trainer (und deren Englisch ist auch tatsächlich ausreichend), macht man jedoch Sanda oder Tai qi sieht es damit schon weniger gut aus. Theoretisch kann man sich auch ohne chinesisch durchschlagen, es erleichtert einem aber eindeutig das Leben.
Mit einem Vergleich zu anderen Schulen kann ich leider nicht dienen, hoffe jedoch, dass meine Schilderung ausreichend genau ist. Wer hier herkommt will, dem kann ich die Schule nur empfehlen. Sicher eine bequeme Auszeit sieht anders aus, aber man will ja Trainieren und nicht am Strand liegen.